Musik

Aus der Schnapskiste des irischen, schottischen und amerikanischen Folkrepertoirs der letzten 50 Jahre haben GoodNightFolks auf ihrem neuen Album einen frischen Cocktail gemischt – einen Long Island Ice Tea des Folk. Die seit 2003 bestehende westfälische Folkband veröffentlicht aktuell ihr viertes Studioalbum mit dem Titel „Get on the Road“. Die vier Musiker beschränken sich dabei nicht nur auf das Liedgut der Grünen Insel: mal geht es musikalisch in die schottische Nachbarschaft, mal über den Atlantik nach Amerika.

Zusammengehalten wird das Gesamtwerk von der Stimme des Sängers, Hinnerk Willenbrink, der mit weichem irischen Sound und emotionaler Wucht den Stücken Farbe gibt sowie vom Klangteppich des einfühlsam agierenden Manns an den Tasten, Dirk van Aaken, der mit Akkordeon und Flügel den Songs Tiefe und Stimmung verleiht. Für Brillanz und köstliche Spritzigkeit sorgt Martin Burgholz mit Mandoline, Bouzouki sowie mal deftigem, mal filigranem flat- und fingerpicking auf Akustik- und E-Gitarre.

Dass diese Mischung gelingt, verantwortet Christian „Piwi“ Pieper am Bass, der auf den Punkt genau den Rhythmus trägt und effektvoll eigene Akzente setzt, um die Stücke abzurunden. Der Hörer wird in eine Klangwelt entführt, die ihn vom sentimentalen „My hearts tonight in Ireland“ aus der Zeit des Folkrevivals der 60er Jahre, über die Balladenwucht der 80er mit „Summer in Dublin“, bis hin zu Springsteens zeitlosen Evergreen „I’m on fire“ führt. Dazwischen kommen Singalongs von kontemporären irischen und schottischen Bands, die daran erinnern, dass nach jedem Regenguss irgendwo ein Regenbogen wartet.,Alles in allem ein Cocktail, der Lust macht auf eine Reise in den Westen ,,und der ruft: „Get on the Road“!

2015 erschien ihr Studio-Album Dockside Bar, auf dem sie eine stimmige Mischung aus harmonischen Balladen, melancholischen Melodien und schnellen, leidenschaftlichen Ohrwürmern zeigen.

Der Name des Albums ist hier Programm: Irgendwo in einem Hafen an der rauen Küste des Atlantiks, wo der Wind nach Grönland riecht und die Strömung nach der fernen Karibik, da liegt, geduckt inmitten eines kleinen, windschiefen Fischerdorfes, eine kleine Hafenkneipe. Die wettergegerbte Gestalten, die hier sitzen, haben ihr dunkles Pint vor sich und hinter sich die Barbarei der Seefahrt und die Schlachtfelder eines Jahrhunderts. Ihre Lieder sind auf dem Album „Dockside Bar“ gesammelt.